Der gewählten Unterkunft kommt bei einer Klassenfahrt große Bedeutung zu. Zwar entsprechen Jugendherbergen lange nicht mehr dem „Hagebuttentee und Zapfenstreich um 10“-Klischee von früher, doch die Unterschiede zwischen den verschiedenen Unterkünften sind groß.
Die Ausstattung der Unterkunft
Zum einen ist da die Ausstattung der Jugendherberge bzw. des Hostels: Noch immer ist es nicht selbstverständlich, dass kostenloses WLAN zur Verfügung steht, obwohl dies heute für Schüler von größter Bedeutung ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die sanitären Anlagen der Unterkunft: Gerade Schüler in der Pubertät möchten sich oft nicht vor Klassenkameraden – insbesondere des anderen Geschlechtes – entblößen oder nur mit einem Handtuch über den Gang huschen müssen. Eine gute Unterkunft bietet heute entsprechende Mehrbettzimmer mit eigenem Bad an, sodass der Gang über den Flur entfällt.
Ein weiterer Aspekt, der nicht vernachlässigt werden sollte, ist die Verpflegung: Immer mehr Hostels stellen ihren Gästen eine eigene Küche zur Verfügung, in der zum Beispiel selbst Butterbrote fürs Lunchpaket geschmiert oder heiße Snacks in der Mikrowelle zubereitet werden. Dies hält die Kosten niedrig und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Automaten in der Lobby, die kalte Getränke und Süßigkeiten verkaufen, sind ebenfalls ein Pluspunkt – ebenso wie die Möglichkeit, im eigenen Garten abends eine Grillparty zu veranstalten oder im Keller eine Schülerdisco.
Location, Location, Location
Die Lage ist der nächste wichtige Punkt für die Auswahl der Unterkunft. Gerade ältere Schüler möchten sich natürlich in das legendäre Berliner Nachtleben stürzen. Hier ist es durchaus sinnvoll, ihnen entsprechend entgegenzukommen und ein Hostel im angesagten Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zu buchen. Schließlich ist es auch im Sinne der Lehrer, dass die Schüler am späten Abend nach einem Club-Besuch oder Kneipenbummel fußläufig das Hostel erreichen können und nicht auf nur noch spärlich verkehrende U- und S-Bahnen angewiesen sind. Moderne Hostels wie der Industriepalast Berlin liegen nur wenige Gehminuten von den großen Berliner Clubs wie dem Matrix, dem Cassiopeia im RAW und dem legendären Berghain entfernt und bieten dazu ausgesprochen günstige Gruppentarife. Relativ zentral liegen auch die Jugendherbergen Ostkreuz in Friedrichshain und Berlin-International am Potsdamer Platz, wenn es unbedingt eine Jugendherberge sein soll.
Übernachten außerhalb von Berlin
Zu beachten sind auch die Transportkosten: Stehen bei der Klassenfahrt viele Besichtigungen im Stadtzentrum auf dem Programm, werden die Ersparnisse bei Übernachtungen in weiter außen gelegenen Unterkünften durch die höheren Fahrtkosten ins Zentrum und zurück zunichtegemacht. Lediglich für Schulklassen, bei denen Berlin nur ein Teil des Programms ausmacht, ist eine dezentrale Unterkunft eine gute Idee. So sind Unterkünfte in Lichterfelde, Zehlendorf oder Kleinmachnow ideal, um an einem Tag nach Berlin hineinzufahren und an einem anderen Tag nach Potsdam zu den Schlössern oder zum Filmpark Babelsberg zu fahren. Beliebte Ziele für einen vergnüglichen Tag sind je nach Witterung auch das Strandbad Wannsee oder das Spaßbad Tropical Islands.
Für junge Schüler, für die das Nachtleben von Berlin ohnehin noch nicht von Interesse ist und bei denen häufig erlebnispädagogische Naturerlebnisse zur Stärkung des Gemeinschaftsgeistes im Mittelpunkt der Klassenfahrt stehen, sind auch der Spreewald südlich von Berlin oder die Uckermark eine Überlegung wert. Für den Tagesausflug nach Berlin lässt sich dann leicht ein Reisebus mieten, um die Highlights der Hauptstadt bei einer Stadtrundfahrt zu erleben und wichtige Sehenswürdigkeiten wie den Reichstag und die Mauer zu besuchen.