Um Schulklassen die einzigartige Geschichte der Hauptstadt Berlin zu vermitteln, gibt es zwei Möglichkeiten. Die sehr moderne interaktive Ausstellung „Story of Berlin„, die in einem ehemaligen Atomschutzbunker untergebracht ist und das Stadtmuseum Berlin im Märkischen Museum. Beide haben ihre Vor- und Nachteile.
„Story of Berlin“ am Kurfürstendamm bietet verschiedene Führungen für Schulklassen und sogenannte Geschichts-Rallyes mit Fragebögen, mit deren Hilfe die Schüler die Ausstellung eigenständig erkunden. Insgesamt gibt es 23 Themenräume, die das Alltagsleben in verschiedenen Epochen vom Mittelalter bis zum Kalten Krieg beleuchten. Ein Highlight ist natürlich der originale Atomschutzbunker, in dem bis zu 3592 Menschen Platz finden. Ein Stück Berliner Mauer und ein Trabi fehlen auch nicht. Allerdings bleibt die Ausstellung doch eher an der Oberfläche und bietet sich eher als kurze Übersicht über 800 Jahre Stadtgeschichte an.
Story of Berlin ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eingang befindet sich im Kudamm Karree, nächste U-Bahnhaltestelle ist Uhlandstraße (U1).
Hier ist Berlin! im Märkischen Museum
Anders dagegen das offizielle Stadtmuseum von Berlin im Märkischem Museum am Spreeufer. Das Museum wurde zwischen 1899 und 1908 als erstes Stadtmuseum der Welt eröffnet und erlebte im 20. Jahrhundert bewegte Zeiten. Seit Herbst 2016 wird das Museum bei laufendem Betrieb umfassend restauriert und verschiedene Sammlungen zusammengeführt.
Die Dauerausstellung „Hier ist Berlin!“ führt ebenfalls durch die 800-jährige Stadtgeschichte und zeigt einzigartige Sammlungsstücke wie den letzten originalen Pferdekopf der Quadriga vom Brandenburger Tor. Themenbereiche umfassen u.a. Literatur, Musik, Theater, Alltagskultur und die Stadt- und Landesgeschichte Berlins. Hier sind u.a. die Messgeräte des berühmten Naturforschers Alexander von Humboldt zu sehen und der Schatz aus dem Königsgrab von Seddin.
Für Schulklassen werden verschiedene Führungen angeboten, sowie altersgerechte Workshops wie „Berlin im Mittelalter„, „Das bürgerliche Berlin um 1800“ oder „Schule in der DDR“ für jüngere Schüler bis zur 6. Klasse. Für ältere Schüler gibt es themenbezogene Workshops wie „Glauben in Berlin„, „Lernen in der DDR“ und „Die NS-Zeit in Berlin“. So können Schulklassen einen Workshop auswählen, der auf gerade im Unterricht behandelte Themen eingeht und diese näher beleuchtet.
Weitere Niederlassungen des Stadtmuseums
Im prächtigen Ephraim-Palais, einst als schönste Ecke Berlins gerühmt, sind verschiedene Sonderausstellungen zu sehen, z.B. aktuell bis April 2017 „Schloss.Stadt.Berlin„, die der Geschichte und dem aktuellen Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses gewidmet ist. Dort – im zukünftigen Humboldt Forum – zeigt das Stadtmuseum weitere Präsentationen in der sogenannten Humboldt-Box. Ebenfalls dem Stadtmuseum angeschlossen sind die Nikolaikirche im Nikolaiviertel und das Knoblauchhaus, das Einblicke in das Leben der Berliner zur Biedermeierzeit (frühes 19. Jahrhundert) ermöglicht.
Aufgrund der Umbauten kann es sein, dass nicht immer alle Bereiche geöffnet sind. Es ist sinnvoll, vorher auf der Website des Stadtmuseums unter www.stadtmuseum.de nachzusehen oder bei Interesse an ganz bestimmten Ausstellungsstücken telefonisch nachzufragen.
Das Märkische Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10 – 18 Uhr geöffnet, nächste U-Bahnstationen sind Märkisches Museum (U2) oder Jannowitzbrücke (U8, S5, S7, S75)