Ein Museum, das Jugendliche auf Klassenfahrt mit Sicherheit gerne besuchen werden, ist das Computerspielmuseum in der Karl-Marx-Allee. Auf relativ kleinem Raum ist hier die ganze Welt der Computerspiele von den ersten Anfängen bis heute versammelt. Damit unterstreicht Berlin nicht zuletzt auch seine Bedeutung als IT-Standort und deutsche Hauptstadt der Internetszene.
Die Geschichte des Computerspielemuseums
Das Computerspielemuseum wurde 1997 mit der ersten ständigen Ausstellung „30 Years of Digital Gaming“ über Computerspiele eröffnet und stieß weltweit auf Begeisterung. Ein besonderer Reiz bestand darin, die Ausstellungsstücke nicht nur betrachten sondern auch spielen zu dürfen. Zunächst schien es, als ob dem Museum kein langes Leben beschieden sei, denn der Berliner Senat weigerte sich mit Verweis auf die allgemeine Mittelknappheit, den Betrieb zu finanzieren. So musst das Museum 2001 schon wieder seine Pforten schließen.
Zehn Jahre später folgte das Happy End: In den Räumlichkeiten des ehemaligen Café Warschau in der Karl-Marx-Allee in Friedrichhain konnte das Computerspielemuseum 2011 neu eröffnet werden. Die Sammlung ist seitdem nochmal um einiges gewachsen und bietet so manches Highlight gerade für Jugendliche, die nur noch mit Laptops und Smartphones aufgewachsen sind.
Was gibt es im Computerspielemuseum Berlin zu sehen?
Die Dauerausstellung umfasst rund 300 Exponate aus mittlerweile über 60 Jahren Computerspielkultur, darunter einen „Nimrod“, das allererste Computerspiel überhaupt, das 1951 auf der Industrieausstellung in Berlin präsentiert wurde. Natürlich fehlt auch das Pong der 70er Jahre nicht, das für heutige Verhältnisse unvorstellbar simpel wirkt und doch in den 70er Jahren den Grundstein für die spätere Videospielbegeisterung lege. Dem Pong folgten schon bald Arcade-Klassiker wie Pac Man, Donkey Kong und Space Invaders, die kurz darauf auf Atari-Spielkonsolen und dem legendären C64 von Commodore Einzug in die Kinderzimmer hielt.
Auch die jüngere Geschichte mit ihren Irrungen und Wirrungen fehlt nicht: Wer erinnert sich heute noch an die Tamagotchis, die in den 90er Jahren unzählige Schüler in überbesorgte Hühner verwandelte, die ihre virtuellen Küken hegten und pflegten? Weitere Highlights sind die in der DDR produzierten Computerspiele wie Poly-Play, Bewegungsspiele wie die Wii-Konsolen und ein Ausflug in die nahe Zukunft mit 3D und Virtual Reality.
Nicht zuletzt vermittelt die Ausstellung viel Wissenswerten zu den Hintergründen der Computerspiele und stellt verschiedene Berufe rund um das Thema vor. Zahlreiche Games können selbst ausprobiert werden, so dass für den Besuch entsprechend viel Zeit eingeplant werden sollte.
Der Besuch des Computerspielemuseums
Für Schulklassen gelten ermäßigte Eintrittspreise (4€ pro Person, Lehrer kostenlos). Schulklassen müssen sich unbedingt vorher anmelden und eine Bestätigung der Schule vorlegen, dass es sich um eine schulische Veranstaltung handelt. Auf Wunsch können auch Führungen arrangiert werden. Weitere Informationen auf der Website des Museums.
Das Computerspielemuseum ist an sieben Tagen der Woche von 10.00 bis 20.00 Uhr geöffnet, freitags und samstags bis 21.00 Uhr. Das Museum befindet sich in der Karl Marx-Allee 93a schräg gegenüber der U-Bahn-Station Weberwiese (U5). Vom Alexanderplatz ist das Museum fußläufig zu erreichen.
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