Das Spionagemuseum Berlin

Von James Bond bis Jason Bourne sind Spione und Geheimagenten aus der Film- und Literaturlandschaft nicht wegzudenken. Dabei ist kaum eine Stadt so eng mit der internationalen Spionage verbunden wie das Berlin zur Zeit des kalten Krieges. Hunderte Schriftsteller und Drehbuchautoren nutzten die Kulissen der geteilten Stadt für die Abenteuer ihrer fiktiven Agenten. Kein Wunder, dass Berlin dann auch der Standort des ersten und bisher einzigen Spionagemuseums von Deutschland ist. Hier gibt es für Schulklassen eine Menge zu erleben!

Die Geschichte des Deutschen Spionagemuseums

Die Geburtsstunde des Museums schlug passenderweise an der berühmten Glienicker Brücke zwischen Berlin und Potsdam, auf der dreimal Ost- und West-Agenten gegeneinander getauscht wurden (wie zuletzt in Spielbergs Film „Bridge of Spies – der Unterhändler“ mit Tom Hanks zu sehen). Hier wollte der Journalist Franz-Michael Günther ein Spionagemuseum errichten und seine private Sammlung ausstellen. Daraus wurde nichts, doch 2014 erhielt er die Möglichkeit ein Gebäude am zentralen Leipziger Platz zu nutzen. Das Museum eröffnete ein Jahr später als Spy Museum und nannte sich 2016 nach einem Betreiberwechsel in Spionagemuseum um.

Zu sehen sind heute vor allem Spionageobjekte aus der Zeit des 2.Weltkriegs und natürlich aus der Zeit des Kalten Krieges, darunter winzige Kameras, zweckentfremdete Aktenkoffer und eine der legendären Enigma-Maschinen der Nazis. Anschaulicher lässt sich das Handwerk der tatsächlichen Geheimagenten der Welt kaum erleben. Doch auch die fiktiven Spione der Welt kommen nicht zu kurz: So sind etliche Requisiten aus James Bond-Filmen ausgestellt und eine Kryptex-Maschine der Dan Brown-Verfilmung „Der DaVinci Code“.

Workshops für Schulklassen und der Laserparcours

Detektive

Speziell für Schulklassen werden Führungen durch das Museum angeboten, bei denen auch aktuelle Themen wie der Umgang mit den eigenen Daten im Internet, insbesondere in den sozialen Netzwerken, angesprochen werden. So lässt sich an Exponaten selbst erleben, wie schnell Passwörter geknackt und Websites gehackt werden können. Daneben wird die Geschichte der Spionage in Deutschland erläutert und die Rolle der Stasi in der ehemaligen DDR.

Der Spaß kommt im Spionagemuseum natürlich auch nicht zu kurz: Auf dem Laserparcours können Schüler (und erwachsene Begleiter!) ihre eigene Geschicklichkeit beim Anschleichen und Vermeiden der Laserstrahlen unter Beweis stellen.

Der Besuch im Deutschen Spionagemuseum

Das Museum ist täglich von 10.00 bis 20.00 Uhr geöffnet (außer an Heilig Abend). Der Eintritt kostet für Schüler im Klassenverbund 6,00 EUR pro Person. Eine Führung durch das Museum kostet zusätzlich 55 EUR für die gesamte Gruppe.

Das Museum befindet sich direkt am zentralen Leipziger Platz (neben dem Potsdamer Platz) gegenüber der Mall of Berlin. Mehrere U-Bahn, S-Bahn und Buslinien fahren den Potsdamer Platz an. Dazu lässt sich der Besuch mit weiteren interessanten und thematisch verwandten Sehenswürdigkeiten wie dem Museum für Kommunikation, dem Checkpoint Charlie in der Friedrichstraße oder der Ausstellung Topographie des Terrors verbinden.

Bildnachweis: Datei: #172624486 | Urheber: alexkich