Das Tote Meer in Brandenburg: Die Kristall-Therme Bad Wilsnack

Ein schönes Ausflugsziel für einen Tagesausflug ins Grüne ist die Kurstadt Bad Wilsnack in der Prignitz. Großstädter aus Berlin kamen bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Bahn nach Bad Wilsnack um in der Moorbadeanstalt ihre Zipperlein zu kurieren. Heute ist Bad Wilsnack zugleich Moorbad und Thermalsolebad und bietet mit der Kristall-Therme das perfekte Ziel für Nicht-Kurgäste, die einfach nur einen Tag entspannen möchten.

Die Kristall-Therme Bad Wilsnack

Im Zentrum des Thermalbades befindet sich der 600 Quadratmeter große Salzsee. Aufgrund des hohen Salzgehaltes des Wassers, das sich aus der unterirdischen Sole speist, können Besucher genau wie im Toten Meer herrlich entspannt auf dem Wasser schweben. Bei einer Wassertemperatur von 32°C kommt Badewannenfeeling auf. Der Solegehalt liegt hier bei 24%. Im Innenbereich befindet sich ein kleines Gradierwerk, das permanent Salz an die Luft abgibt und so für ein gesundes Reizklima sorgt.  Dazu kommen eine ganze Reihe weiterer Innen- und Außenbecken, die von der Thermalsole gespeist werden. Das Heilwasser lindert rheumatische und arthritische Beschwerden, entspannt die Muskulatur und fördert die Durchblutung. Perfekt für alle, die wochentags beruflich stark eingespannt sind und sich einfach nur einen Tag erholen möchten.

Natürlich darf auch die Saunalandschaft nicht fehlen. Die Saunawelt der Kristall-Therme erstreckt sich über einen Außenbereich mit fünf Saunen und einem Innenbereich mit drei Saunen, sowie zwei Dampfbädern, zwei Schwimmbecken und einem Whirlpool. Saunen wie die Eukalyptus-Sauna befreien die Atemwege und helfen gerade im Winter dabei, wieder tief durchzuatmen. Ein ungewöhnliches Highlight ist die 90° heiße Kaffeestübchen-Sauna, die den Duft von frischem Kaffee verbreitet. Dies soll die Konzentration und Aufmerksamkeit steigern, macht aber in erster Linie nur Lust auf eine köstliche Tasse Kaffee.

Abgerundet wird das Angebot von diversen Wellnessbehandlungen wie Massagen, orientalischen Hamam-Zeremonien und indischen Ayurveda-Therapien. Wer mag, kann auch gleich ein ganzes Verwöhnpaket buchen (oder verschenken). Ein Restaurant und eine weitere Bar im Saunabereich sorgen für das kulinarische Wohl der Besucher.

Und was bietet Bad Wilsnack noch so?

Der kleine Kurort in der Prignitz zeichnet sich vor allem durch seine Ruhe aus. Vor oder nach dem Besuch des Thermalbades lohnt sich ein Spaziergang durch die von schönen alten Fachwerkhäusern gesäumte Große Straße zur Wunderblutkirche St. Nikolai. Der Legende nach trug sich hier 1383 ein Hostienwunder zu, nachdem der Ritter Heinrich von Bülow die Stadt geplündert und die Kirche niedergebrannt hatte. Der Priester Johannes Calbutz fand unversehrte Hostien in der Ruine, die angeblich bluteten. Ein Ritter, der das Hostienwunder verspottete, wurde mit Blindheit geschlagen. Das Wunder sprach sich in ganz Europa herum und für eine kurze Zeit im 15. Jahrhundert gehörte Bad Wilsnack zu den wichtigsten Pilgerzielen in Nordeuropa. Mit der der Reformation und dem Einzug eines evangelischen Priesters im Jahr 1539 war dann abrupt Schluss mit der Hostienverehrung und damit der Wallfahrten. Dennoch  lohnt sich auch heute noch ein Besuch der St. Nikolai-Kirche mit dem Wunderblutschrein.

Der Weg nach Bad Wilsnack

Seine erste Blüte als Kurort erlebte Bad Wilsnack im frühen 20. Jahrhundert, weil die Züge auf der neuen Bahnlinie Berlin – Hamburg am örtlichen Bahnhof hielten. Heute hält hier der RE2, der zwischen Cottbus und Wismar/Wittenberge verkehrt. In Berlin bestehen Zustiegsmöglichkeiten u.a. am Ostkreuz, am Hauptbahnhof und am Zoo. Die Fahrt dauert eine knappe Stunde.

Wer lieber mit dem Auto anreist, erreicht Berlin über die A24 bis Neuruppin und weiter per Landstraße (167/5). An der Kristall-Therme sind kostenpflichtige Parkplätze vorhanden.

Bildnachweis: Datei: #106129846 | Urheber: ilcianotico – Fotolia