Der Berliner Dom

Der wuchtige Dom am Spreeufer überrascht viele Berlin-Besucher, da die Stadt weit weniger für ihre Kirchen bekannt ist als beispielsweise Köln mit seinem Dom oder München mit der markanten Frauenkirche. Anders als diese ist der Berliner Dom jedoch ein protestantisches Gotteshaus und zugleich die größte Kirche der Hauptstadt.

Die Geschichte des Berliner Doms

Schon 1450 entstand auf der Spreeinsel die erste Kapelle, die dem heiligen Erasmus gewidmet wurde und die zum „kurfürstlichen Schloss zu Cölln“ gehörte.  Kurfürst Joachim II. ließ 1535 auf der Südseite des Schlosses eine neue Domkirche erbauen, die schon kurz danach zum ersten protestantischen Dom Berlins umgeweiht wurde. Rund zweihundert Jahre später beschloss Friedrich II., dass es an der Zeit war, den alten baufälligen Dom durch einen Neubau zu ersetzen. Dieser sollte am Lustgarten, in direkter Nähe zum Berliner Stadtschloss entstehen. Der alte Dom auf der Spreeinsel wurde abgerissen.  Im Aussehen war der Bau eher nüchtern und auch die Verschönerungsversuche von Karl Friedrich Schinkel konnten nicht viel daran ändern.

König Friedrich Wilhelm IV. wollte einen prunkvolleren Bau, der die preußische Monarchie besser repräsentierte und so wurde im frühen 19.Jahrhundert mit den Bauarbeiten begonnen – bis dem König 1848 das Geld ausging. Erst Wilhelm II. trieb das Projekt vierzig Jahre später wieder voran und 1894 wurde der Grundstein zu einem neuen Kirchengebäude gelegt, das sich an der italienischen Hochrenaissance und am Barock orientieren sollte.  Prunkstück war die neue 114 Meter hohe Kuppel. Die Einweihung des prächtigen, aber aufgrund seiner hohen Kosten nicht unumstrittenen Doms erfolgte schließlich am 27.Februar 1905.

Im zweiten Weltkrieg wurde der Dom stark beschädigt. Die herabstürzende schwere Laterne der Kuppel durchbrach sogar den Boden und richtete in der Gruft der Hohenzollern schwere Schäden an, die jedoch wieder gehoben werden konnten.  Der Dom selbst wurde während der DDR-Jahre nach und nach wieder restauriert. Nach der Wende erfolgte eine weitere Instandsetzung des Doms, bei dem auch die Sauer-Orgel des Doms generalüberholt wurde.  Dazu erhielt der Berliner Dom 2008 ein neues goldenes Kuppelkreuz.

Der Berliner Dom heute

Bereits seit 1993 finden im Berliner Dom wieder Gottesdienste statt. Dazu wird die prächtige Kirche immer wieder für besondere Denkveranstaltungen, Staatsakte und Konzerte genutzt.  Unterhalt der Predigtkirche befindet sich die Hohenzollerngruft, in der die preußischen Könige bis Friedrich Wilhelm II. beigesetzt sind.

Um den Dom und seine bewegte Geschichte ausführlich kennenzulernen, empfiehlt sich die Teilnahme an einer 20-minütigen Führung. Diese finden sechsmal täglich außerhalb der Gottesdienstzeiten statt. Der Dom selbst ist in der Regel von 9.00 Uhr bis 19.00 Uhr (Winter) bzw. 20.00 Uhr (Sommer) geöffnet, an Sonn- und Feiertagen ab 12.00 Uhr nach dem Gottesdienst. Der Eintritt kostet 7,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro. Mit dem Betrag soll die weitere Instandhaltung des Doms finanziert werden.