Der Glöckner von Notre Dame

Die dramatische Geschichte um den missgestalteten Quasimodo und die schöne Zigeunerin Esmeralda gehört zu den größten Werken der Weltliteratur. Noch bis Dezember 2017 ist die Musicalfassung des berühmten Buches von Victor Hugo im Berliner Theater des Westens zu sehen.

Die Geschichte von Quasimodo und Esmeralda

1831 veröffentliche der zu diesem Zeitpunkt erst 29 Jahre alte Victor Hugo seinen Roman „Notre Dame de Paris“, der ihn nicht nur in Frankreich zum Star der Literaturszene machte. Der französische Originaltitel bezieht sich auf die gleichnamige Kathedrale im Herzen von Paris, die im Mittelpunkt der verschiedenen Handlungsstränge steht. Einer dieser Handlungsstränge ist die Geschichte des missgestalteten Findelkindes Quasimodo, den der Dompropst Frollo eines Morgens auf den Stufen vor Notre Dame findet und aufnimmt. Quasimodo wächst zum Glöckner der Kathedrale heran, der sich am liebsten im Domturm vor den Menschen versteckt. Doch schließlich verliebt er sich in die schöne Zigeunerin Esmeralda, die ihrerseits jedoch den feschen Hauptmann Phoebus liebt und obendrein auch noch von Frollo begehrt wird. Das Drama nimmt seinen Lauf.

Schon 1835, nur vier Jahre nach dem Erscheinen des Buches, wurde  in Berlin erstmals eine Bühnenadaption unter dem deutschen Titel „Der Glöckner von Notre Dame“ aufgeführt, dem später zahlreiche Schauspiele, Opern und Verfilmungen folgten. Die berühmteste Realverfilmung bleibt die Fassung von 1956 mit Anthony Quinn und Gina Lollobrigida, während Disney 1996 eine entschärfte glattgebügelte Zeichentrickversion veröffentlichte.

Vom Zeichentrickfilm zum Musical

Disney adaptierte den eigenen Zeichentrickfilm als Bühnenmusical, das 1999 im Berliner Theater am Potsdamer Platz seine Welturaufführung erlebte. Komponist Alan Menken schrieb dazu einige neue Lieder für die Bühnenfassung. Der große Erfolg blieb jedoch aus: Das Musical „Der Glöckner von Notre Dame“ fand den Weg weder an den Broadway noch auf andere internationale Bühnen. 2014 wurde schließlich eine überarbeitete, deutlich erwachsenere Version in San Diego, Kalifornien präsentiert, die anschließend auch in New Jersey gezeigt wurde. Nun kehrt der „Glöckner“ also wieder nach Berlin zurück, wo er noch bis Dezember zu sehen ist um anschließend auf Tournee zu gehen.

Tickets für den Glöckner von Notre Dame in Berlin

Der Glöckner von Notre Dame

Nicht nur für Schüler, die Französisch lernen, ist der Besuch des Musicals eine gute Gelegenheit um mit dem Literaturklassiker von Victor Hugo Bekanntschaft zu schließen. Für Schulklassen gibt es ein besonderes Angebot, bei dem jeder Schüler eine Eintrittskarte zum Festpreis von nur 39 EUR zahlt. Der Festpreis gilt ab 10 Schülern und nur an bestimmten Wochentagen. Möchten weniger als zehn Schüler das Stück besuchen, können sie einzeln ein Young Ticket für 49,90 EUR erwerben (ab fünf Tage vor der Vorstellung, nicht an Freitagen und Samstagen). Weitere Informationen zur Buchung bei Veranstalter Stage Entertainment.

Das Theater des Westens

Das Theater des Westens befindet sich an der Kantstraße in Charlottenburg, nur wenige Gehminuten vom Bahnhof Zoo entfernt. Nach seiner Eröffnung 1896 entwickelte es sich zu einer beliebten Opern- und Operettenbühne. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es bis 1961 als Opernhaus genutzt, ehe es sich wieder der leichten Muse mit Operetten und Musicals widmete. Seine größte Zeit erlebte das Theater des Westens in den 80er und 90er Jahren unter der künstlerischen Leitung von Helmut Baumann. Seit 2002 gehört das Theater zum Musicalkonzern Stage Entertainment, der jährlich wechselnde Musicals präsentiert.

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