Das Deutsche Technikmuseum

Im Stadtteil Kreuzberg entstand auf dem Gelände des ehemaligen Anhalter Güter- und Postbahnhofs und einer angrenzenden Eisfabrik im Jahr 1932 das Deutsche Technikmuseum, das zahlreiche kleinere Ausstellungen in sich vereinigt. 2001 kam ein Neubau hinzu, so dass das Museum nun über 25.000 Quadratmeter Fläche verfügt. Dabei werden zwei Ringlokschuppen des alten Bahnhofs mitbenutzt, in denen 40 historische Schienenfahrzeuge in Originalgröße zu sehen sind. Im August 2013 wurde das Science Center Spectrum eröffnet und in den nächsten Jahren soll das Museum mit einer neuen großen Baufläche zum „Technoversum“ umgestaltet werden.

Die ständigen Ausstellungen des Technikmuseums

Neben den historischen Schienenfahrzeugen sind vor allem die historischen Flugzeuge in der Luft- und Raumfahrtausstellung ein Besucherhit. Zu sehen ist u.a. eine Junkers Ju 52, die 1932 das erste kommerziell genutzte Flugzeug der Luft Hansa AG war und als „Tante Ju“ bekannt wurde, und eine Douglas C-47 B Skytrain, die während der Berliner Luftbrücke als Rosinenbomber bekannt waren.

Die umfangreiche Sammlung an Straßenfahrzeugen wird wegen Platzmangels in separaten Depots aufbewahrt, die nur unregelmäßig für Besucher geöffnet werden. Dazu gehören Pferdekutschen, Motorräder, historische Straßenbahnen und eine historische Draisine, der Vorläufer des Fahrrads. Auch die Schifffahrt darf im Museum nicht fehlen – in insgesamt 29 Themeneinheiten werden über 1.100 Exponate gezeigt, darunter eine faszinierende Sammlung an Schiffsmodellen.

Im Lagerhaus der Nürnberger Tucher Bräu AG wurde eine historische Brauerei eingerichtet, in der Besucher den klassischen Herstellungsprozess des Gerstensaftes verfolgen können. Zwar wird hier nicht wirklich Bier gebraut, doch schon alleine das Sudhaus aus dem Jahr 1909 ist den Besuch dieser Abteilung wert.

Sehr sehenswert ist auch die Ausstellung „Lebende Bilder – eine Technikgeschichte des Films“, die die Geschichte des Films von der ersten einfachen Laterna Magica bis heute schildert, alte Aufnahmegeräte zeigt und uralte Filmausschnitte.

Der erste Computer der Welt

Computerfans können sich in der Ausstellung zur Rechen- und Informationstechnik die ersten Rechner des Computerpioniers Konrad Zuse ansehen, der 1941 mit dem „Z3“ den ersten funktionstüchtigen Computer der Welt zusammenbaute. Ein von Zuse selbst aus dem Gedächtnis zusammengefügter Nachbau des „Z1“ aus dem Jahr 1931 ist ein faszinierender Kontrast zu heutigen winzigen Computern wie den Smartphones. Im Außenbereich des Museums stehen zwei historische Windmühlen, die Holländer- und die Bockwindmühle, die einen Teil der Ausstellung zur Energietechnik bilden. Auch Dampfmaschinen und Strom werden in dieser Abteilung behandelt.

Erwähnenswert sind noch die Abteilungen zur Druck- und Papiertechnik und die Ausstellung zur Textiltechnik, die sich mit der Weberei, der Seidenblumenherstellung und der Filzherstellung befasst. Dabei wird auch das Thema der Verlagerung der Textilfabrikation in sogenannte Billiglohnländer thematisiert.

Ein Teil des alten Bahnhofsgeländes ist heute ein schön gestalteter Park, der an den öffentlichen Park am Gleisdreieck anschließt. An bestimmten Tagen verkehren historische Schienenfahrzeuge vom Museum in der Trebbiner Straße zum Museumsdepot an der Monumentenstraße.

Das Science Center Spectrum

Das erst 2013 eröffnete Science Center Spectrum bietet über 150 interaktive Experimenterstationen, die Naturwissenschaft und Technik für Kinder und Jugendliche erlebbar machen sollen. Das Science Center ist der hochmoderne Nachfolger des „Versuchsfeldes“, der Experimentierabteilung des damals noch Museum für Verkehr und Technik genannten Hauses. Zu den Themenfeldern gehören Elektrizität, Mechanik, Wärme, Sehen und Hören. Ebenfalls an das Technikmuseum angeschlossen sind das Zeiss-Grossplanetarium in der Prenzlauer Allee und die Archenhold Sternwarte in Alt-Treptow.

Das neueste Projekt des Technikmuseums ist das Technoversum, das derzeit auf weiteren 25.000 Quadratmetern auf dem Anhalter Güterbahnhof entsteht. Dadurch bekommt das Museum nicht nur neue Ausstellungsfläche hinzu, sondern soll auch konzeptionell neugestaltet und ergänzt werden.

Das Deutsche Technikmuseum ist Dienstag bis Freitag von 9.00 – 17.30 Uhr geöffnet und Samstag/Sonntag von 10.00 – 18.00 Uhr. Der Eintritt kostet 6,00 Euro, ermäßigt 3,50  Euro. Die Eintrittskarten gelten sowohl für die Ausstellungen im Technikmuseum als auch für das Science Center Spectrum und den Ausstellungsbereich in der Ladestraße.