Einfach mal abheben: Im Flugsimulator in Berlin

Wer hat sich im Flugzeug noch nicht gefragt, wie es eigentlich vorne im Cockpit zugeht und wie kompliziert es wohl sein mag, eine moderne Boeing 737 oder einen Airbus A320 durch die Lüfte zu steuern? Leider ist Passagieren heute der Besuch im Cockpit aus Sicherheitsgründen generell verwehrt und den hochbrisanten Notfall, in dem ein Passagier das Steuer von einem bewusstlosen Piloten übernimmt um die Maschine zu landen, gibt es nur in Hollywood. Doch für Interessierte gibt es eine Möglichkeit, selbst einmal ein modernes Flugzeug zu steuern: den Flugsimulator.

Wie funktioniert ein Flugsimulator?

Ein Flugsimulator ist ein originalgetreu nachgebildetes Flugzeug-Cockpit. Berufspiloten üben in Simulatoren regelmäßig Notfälle wie schwere Turbulenzen oder ausgefallene Triebwerke um im Ernstfall richtig reagieren zu können. Aus den (falschen) Fenstern gibt es mittels Projektionen den echten Blick aus dem Cockpit auf Start- und Landebahn und die überflogenen Landschaften. Bewegungen des Cockpits und Motorengeräusche machen das Erlebnis komplett. Je nach gebuchtem Programm gibt es einen kurzen Schnupperkurs im Cockpit oder sogar einen ein- oder zweistündigen Rundflug über Berlin.

Wo gibt es Flugsimulatoren in Berlin?

In Berlin gibt es gleich mehrere Anbieter für Flugsimulatoren. Die Firma Aviare ist in Charlottenburg an der Kantstraße ansässig und verfügt über einen Boeing 737-800 Flugsimulator. Sie wirbt mit dem einzigen Flugsimulator mit Bewegungsplattform, der für Privatpersonen zugänglich ist. Dies bedeutet, dass der Simulator rüttelt und schüttelt, wie es ein echtes Flugzeug beim Flug durch Wolken und Schlechtwettergebiete tut. Doch auch EVS-Flighttraining in Schönefeld wirbt mit Bewegung und neuester Technik. Hier wird der Flug in einem modernen A320-Airbus beworben. Daneben besteht alternativ die Chance, einen Bölkow B105-Helikopter zu steuern. Dieses Modell kam 1967 erstmals auf den Markt und ist einer der am häufigsten verwendeten Hubschrauber für Rettungsdienste und beim Militär. Dritter Anbieter von Flugsimulatoren in Berlin ist JetSim in der Reuchlinstraße in Moabit: Hier wird ebenfalls in einem A320-Airbus geflogen.

Alle bieten die Möglichkeit, aus zahlreichen verschiedenen Flughäfen zu wählen. Berliner Besucher können beispielsweise „ihren“ Flughafen in Tegel oder Schönefeld ansteuern, aufregende Großflughäfen in aller Welt oder besonders herausfordernde Flughäfen auf kleinen Inseln und in den Bergen.

Wie verläuft der Besuch im Flugsimulator?

Zum Auftakt gibt es zunächst etwas Theorie zur Grundlage der Fliegerei und eine Einweisung in die vielen Funktionen im Cockpit. Schon dies ist ein spannendes Erlebnis, da Flugliebhaber hier erstmals in Erfahrung bringen können, wofür die vielen Knöpfe, Tasten und Schalter eigentlich da sind.

Jeder Gast kann seinen eigenen individuellen Flug zusammenstellen. Je umfangreicher das Paket, umso vielfältiger die Auswahlmöglichkeiten. Wer mag, kann durch einen Sturm oder ein Gewitter fliegen oder sich mit einem Triebwerksausfall herumschlagen. Dazu gibt es kostenlose Getränke und zum Abschluss ein Foto samt Zertifikat. Aviare hat sich sogar spannende Pakete ausgedacht, bei denen Gäste z.B. das große Filmklischee nachspielen können, in dem ein Passagiere nur mit Hilfe von Funkanweisungen aus einem fernen Tower das Flugzeug notlanden müssen.

Übrigens sind bei den meisten Simulatorflügen auch zwei oder vier Begleitpersonen als Passagiere zugelassen. Den späteren Spott über die eigenen Flugkünste gibt es gratis.

Bildnachweis: Datei: #185510930 | Urheber: auremar