Das Grips Theater Berlin

Theater

Für Schulklassen steht bei abendlichen Theaterbesuchen meist der Bildungsaspekt im Mittelpunkt. Es müssen dabei nicht immer die großen Klassiker sein: Das Berliner Grips Theater ist ganz auf lebensnahe junge Stücke für Kinder und Jugendliche ausgerichtet und bietet ein umfangreiches Rahmenprogramm für Schulklassen an. Deutschlandweit berühmt wurde das Grips Theater in den 80er Jahren mit dem Berlin-Musical „Linie 1“, das auch verfilmt wurde und bis heute regelmäßig im Theater am Hansaplatz gespielt wird.

Das Programm des Grips Theaters

In der Saison 2014/2015 bringt das Grips Theater u.a. die deutschsprachige Fassung „Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone“ von Simon Stephens auf die Bühne, die auf dem gleichnamigen Bestseller von Mark Haddon basiert. Unter dem weit originellen Originaltitel „The Curious Incident of the Dog in the Night-Time“ hat sich das Stück seit der Uraufführung am Londoner National Theatre zum großen Hit sowohl in der britischen Metropole als auch am New Yorker Broadway entwickelt. Im Mittelpunkt steht der 15-jährige Christopher, der an einer leichten Form des Autismus leidet und den mysteriösen Mord am Hund der Nachbarin aufklären will – und dabei den Geheimnissen der eigenen Familie auf die Spur kommt.




Anzeige

Weiterhin im Repertoire sind u.a. „1848 – die Geschichte von Jette und Frieder“, die sich mit der deutschen Revolution in jenem Jahr beschäftigt, das Anti-Mobbing-Stück „Eins auf die Fresse“ von Rainer Hachfeld und eine Bühnenadaption des schwedischen Bestsellers „So Lonely“ von Per Nilsson. Dazu kommen gleich drei Stücke von Lutz Hübner, einem der erfolgreichsten deutschen Bühnenautoren überhaupt: Die Elternabend-Komödie „Frau Müller muss weg“, das Stück „Aussetzer“ um den Konflikt zwischen einem Hauptschüler und seiner Lehrerin und das im Frühjahr uraufgeführte „Der Gast ist Gott“ über einen deutschen Austauschschüler in Indien, das Hübner gemeinsam mit zwei indischen Autoren schrieb.

Theaterpädagogische Angebote im Grips Theater

Auf der Website www.grips-theater.de ist der jeweils aktuelle Spielplan stets abrufbar, so dass Lehrer vorab nachsehen können, was zum Zeitpunkt der Klassenfahrt gespielt wird. Außerdem können theaterpädagogische Nachbereitungen organisiert werden, in denen die Schüler über das Gesehene auf der Bühne sprechen oder kostenlose Führungen durch das Theater, die einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen. Die Kartenreservierung vorab im Internet oder per Telefon wird empfohlen, da gefragte Stücke oft schnell ausverkauft sind.

Die Geschichte des Grips Theaters

Die Ursprünge des Grips Theaters liegen in der linken Ideologie der 68er Generation, zu der auch Gründer Volker Ludwig gehörte. Das „moderne Kindertheater mit sozialkritischem Hintergrund“ stieß in West-Berlin zwar nicht überall auf Begeisterung, doch immerhin gelang es Ludwig und seinen Mitstreitern, einige Diskussionen loszutreten. Mittlerweile gibt sich das Grips Theater jedoch weit gemäßigter und widmet sich auf ideologiefreie Weise dem Leben junger Menschen in Deutschland und ihren Problemen.

Schon seit 1974 spielt das Grips Theater im eigenen Theater am Hansaplatz, das problemlos per U-Bahn und S-Bahn aus allen Teilen Berlins zu erreichen ist. Eine weitere Spielstätte, das „Grips Mitte im Podewil“ befindet sich in der Klosterstraße.