Berlin Dungeon und das Gruselkabinett am Anhalter Bahnhof

Bei vielen Schülern stehen sie ganz oben auf der Wunschliste: Makabre Gruselkabinette, in denen die Gäste im Halbdunkeln umherwandern und immer wieder erschreckt werden. Berlin hat gleich zwei dieser Attraktionen zu bieten: Das Berlin Dungeon und das Gruselkabinett am Anhalter Bahnhof.

Berlin Dungeon

Das Berlin Dungeon ist ein Ableger des erfolgreichen London Dungeon, das bereits 1974 in der Tooley Street unterhalb des Bahnhofs London Bridge Station eröffnet worden war. Damals handelte es sich um kaum mehr als eine gruselige Variante eines Wachsfigurenkabinetts, das die dunklen Seiten der Londoner Geschichte zeigte.

Das Londoner Original wurde im Laufe der Zeit mehrmals erweitert und um interaktive Elemente erweitert. Verkleidete Schauspieler geisterten durch die dunklen Räume, um die Besucher zu erschrecken. Außerdem entstanden im neuen Jahrtausend mehrere Kopien, u.a. in York, Edinburgh, Amsterdam, Hamburg – und in Berlin.

In Berlin steht nun die schaurige Geschichte der Hauptstadt im Mittelpunkt: Angeführt von einem verkleideten „Gaukler“ geht es mit dem Fahrstuhl des Grauens in den eigentlichen Kerker zur großen Pest des Mittelalters, der Folterkammer der Hohenzollern du zu eine nächtlichen Floßfahrt auf der Spree. Das kann man albern finden – oder auch super-gruselig.

Das Gruselkabinett am Anhalter Bahnhof

Ähnlich funktioniert das Gruselkabinett, das in einem alten Luftschutzbunker aus dem zweiten Weltkrieg am Anhalter Bahnhof eingerichtet wurden: Auch hier tapsen die Besucher durch die Dunkelheit, vorbei an mittelalterlichen Horrorszenen, und werden mit Geistern konfrontiert, die Gäste unverhofft auf die Schulter tappen oder deren Fratze urplötzlich in der Dunkelheit aufleuchtet. Der Bunker selbst verleiht dem ganzen ein zusätzlich düsteres Ambiente.

Gruseltouren durch Berlin

Während das Berlin Dungeon und das Gruselkabinett eher künstliche Jahrmarktattraktionen sind, bietet die „Gruseltour“ durch Berlin ein authentischeres Erlebnis: Nach Einbruch der Dunkelheit geht es mit einem Führer zu düsteren Orten im Herzen Berlin, um die sich zahlreiche Geschichten und Legenden ranken.

Die Weiße Frau zum Beispiel, die angeblich durch das Berliner Stadtschloss geisterte, oder der gotisch-romantische Friedhof der Parochialkirche von 1695, auf dem angeblich heute noch ein hinkender Mönch umgeht, der vor Schmerzen stöhnt. Ein unglückliches Ende fand auch Nikolaus von Bernau, der 1324 vor der Marienkirche von aufgebrachten Bürgern erschlagen wurde und an den heute ein Sühnekreuz erinnert.

Eigentlich als naturkundliche Wanderung vorgesehen, aber dennoch recht schaurig kann ein Nachtspaziergang im Grunewald sein. Dabei sollten Gäste auf die Geräusche der nachtaktiven Tiere achten und können möglicherweise Schleiereulen, Waldkäuze, Dachse und sogar Fledermäuse in Aktion erleben. Der Wald im Dunkeln ist auch mit fachkundigem Führer noch immer ein ungewöhnliches und leicht schauerliches Erlebnis.