Ein beliebtes Ausflugsziel für Kunstfreunde ist der Hamburger Bahnhof im Herzen Berlins nur wenige Gehminuten vom Berliner Hauptbahnhof entfernt. Seit 20 Jahren wird das klassizistische Gebäude aus dem 19. Jahrhundert von der Nationalgalerie als Museum für Gegenwart genutzt, in dem die größten zeitgenössischen Maler und Künstler auf rund 13.000 Quadratmetern Fläche versammelt sind. Seit dem 13.September 2016 ist das Museum um eine Attraktion reicher: Vor dem Eingang begrüßt nun die berühmte Skulptur „Imperial Love“ von Robert Indiana die Besucher. Die Skulptur ist ein Geschenk der Morgan Art Foundation an den Verein der Freunde der Nationalgalerie.
Gegenwartskunst im Hamburger Bahnhof
Die Dauerausstellungen des Museums setzen sich aus dem Sammlungen der Nationalgalerie und der Sammlung Marx zusammen, die etwa 150 Bilder und 500 Zeichnungen von Joseph Beuys und Andy Warhol enthält. Weiterhin ist im Museum ein Teil der nicht unumstrittenen Friedrich Christian Flick Collection mit Werken von u.a. John Cage, Dan Graham, Nam June Paik und Candida Höfer zu sehen.
Weitere im Museum vertretene namhafte Künstler sind u.a. Roy Liechtenstein, Anselm Kiefer, Richard Long, Donald Judd und Cy Twombly. Weiterhin sind Künstler der Transavanguardia aus Italien und Vertreter der Minimal Art zu sehen, sowie Skulpturen von Georg Baselitz, Robert Rauschenberg und Jeff Koons.
Mit fast 250.000 Besuchern jährlich gehört das Museum für Gegenwart zu den bedeutendsten Kunstmuseen Berlins.
Zusätzlich zu den Dauerausstellungen werden regelmäßig weitere Ausstellungen angeboten. Ende September 2016 eröffnet die Ausstellung „Ernst Ludwig Kirchner. Hieroglyphen“ die bis zum Frühling 2017 zu sehen sein wird. Performances, Workshops und Führungen runden das Angebot des Museums ab.
Im Gebäude befindet sich auch das Restaurant Sarah Wiener, in dem die Starköchin deutsch-österreichische Spezialitäten in Bio-Qualität auftischt.
Der Hamburger Bahnhof
Von architektonischem Interesse ist auch das Gebäude selbst: Der Hamburger Bahnhof ist der letzte noch erhaltene Berliner Kopfbahnhof aus dem frühen 19. Jahrhundert. Einst starteten und endeten hier die Züge, die Berlin mit Hamburg verbanden. Das 1840 errichtete Empfangsgebäude ist eines der ältesten noch erhaltenen Bahnhofsgebäude in Deutschland.
Der Bahnhof selbst war jedoch nur 37 Jahre lang in Betrieb, ehe der Verkehr nach Hamburg an den neu eröffneten Lehrter Bahnhof verlegt wurde. Der Hamburger Bahnhof diente zunächst noch als Güterbahnhof, ehe er 1906 zum Verkehrsmuseum umgestaltet wurde und als solches bis zum zweiten Weltkrieg diente.
Nach der Wiedervereinigung gingen die Ausstellungsstücke an das Deutsche Technikmuseum Berlin und das Gebäude wurde von Grund auf saniert. 1996 hielt das Museum für Gegenwart Einzug.
Besuch im Museum für Gegenwart Hamburger Bahnhof
Der Hamburger Bahnhof ist von der Berliner Innenstadt fußläufig zu erreichen. Zahlreiche Busse, S-Bahnen und U-Bahnen halten am nahen Hauptbahnhof oder an der Haltestelle Invalidenstraße.
Das Museum ist von Dienstag bis Freitag 10 – 18 Uhr geöffnet (Donnerstag bis 20 Uhr), Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 14 Euro, ermäßigt 7 Euro.