Das Schloss Charlottenburg

Das prächtige Schloss Charlottenburg im Westen Berlins gehört zu den attraktivsten und meistgebuchten Anlagen von Berlin. Seinen Namen verdankt es Sophie Charlotte von Hannover, die von ihrem Gemahl, Kurfürst Friedrich III. ein Grundstück im Westen Berlin geschenkt bekommen hatte, auf dem sie eine Sommerresidenz erbauen wollte.

Das hübsche Schlösschen wurde 1699 eingeweiht und hieß zunächst offiziell Schloss Lützenburg nach dem gleichnamigen Ort in der Nähe. Inoffiziell wurde es jedoch auch „Sophie Charlottes Musenhof“ genannt, da die Opernliebhaberin ein kleines privates Opernhaus einrichten ließ, in dem sie Opern und Konzerte genießen konnte.

Als Kurfürst Friedrich III. zwei Jahre später zum König von Preußen gekrönt wurde, war der kleine Musenhof nicht mehr gut genug für die frisch gebackene Königin Sophie Charlotte und das ursprüngliche Schlösschen bekam mehrere Erweiterungen. Viel Freude hatte die Königin jedoch nicht mehr daran, denn sie starb nur drei Jahre später, am 1. Februar 1705, im Alter von 37 Jahren. Zu ihrem Gedenken hieß das Schloss fortan Charlottenburg.

Die heute so markante Schlosskuppel, die den mittleren Bau dominiert, wurde im Jahr 1712 aufgesetzt, während am Westflügel eine Orangerie für rauschende Feste angebaut wurde. In den Wintermonaten diente die Orangerie zudem als Überwinterungsort für südländische Bäume, denen es im deutschen Klima dann zu kalt war.

Charlottenburg im 20.Jahrhundert

Unter den preußischen Königen wurde Charlottenburg mehrfach erweitert und im jeweils angesagten Stil der Epoche verändert. Unter Friedrich Wilhelm II. erhielt das Schloss seine heutige Form mit dem Schlosstheater und der Kleinen Orangerie. Die preußischen Herrscher zogen jedoch insgesamt Schloss Sanssouci in Potsdam und das Berliner Stadtschloss vor, sodass Charlottenburg im 19. Jahrhundert eher ein Schattendasein führte. Das ehemalige Schlosstheater wurde sogar in eine schnöde Lagerhalle für Möbel umgewandelt.

Während des 1. Weltkrieges und noch Jahre danach dienten Teile des Schlosses als Lazarett und Wohnort für Kriegsversehrte, ehe die Anlange im 2. Weltkrieg stark beschädigt wurde. Während der deutsch-deutschen Trennung lag Charlottenburg im Westteil Berlins und wurde bis 1957 aufwändig restauriert. Zerstörte Teile wie die Große Orangerie aus dem 18. Jahrhundert wurden originalgetreu wieder aufgebaut, während in den anderen Teilen zahlreiche Ausstellungen zu sehen sind. So können Besucher die Wohnung des Alten Fritz besichtigen, prunkvolle Säle,  Gemäldegalerien und Schätze aus dem Besitz der Hohenzollern, die in den verschwenderisch schön ausgestatteten Räumen verteilt sind.

Der Schlosspark von Charlottenburg

Ein Besuch von Schloss Charlottenburg ist nicht vollständig ohne einen Besuch des wunderschönen Schlossgartens mit seinen Nebengebäuden. Im Teehaus Belvedere, das Ende des 18.Jahrhunderts für Friedrich Wilhelm II. auf einer Insel im Park errichtet wurde, ist heute die umfangreiche Porzellansammlung des Landes Berlin untergebracht. Im Mausoleum, das im Stil eines antiken Tempels erbaut wurde, haben einige bedeutende Hohenzollern ihre letzte Ruhe gefunden, darunter König Friedrich Wilhelm III. und seine beiden Gattinnen Königin Luise und Königin Auguste, sowie Kaiser Wilhelm I. und seine Gattin Kaiserin Augusta. Der klassizistische Schinkel-Pavillon, der an eine neapolitanische Villa erinnern soll, ist derzeit nicht geöffnet.

Der Schlosspark ist derzeit noch frei zugänglich und dient den Bewohnern von Charlottenburg und Wilmersdorf als Naherholungsgebiet. Allerdings bestehen Pläne, in Zukunft ein Eintrittsgeld zu erheben, mit dem die aufwändige Pflege der Parkanlagen finanziert werden soll.

Der Besuch von Schloss Charlottenburg

Schloss Charlottenburg am Spandauer Damm ist am besten mit dem Bus zu erreichen. Die Buslinien M45, 109 und 309 halten alle vor dem Schloss. Von der nächsten U-Bahn-Haltestelle (Richard Wagner Platz) oder S-Bahn-Haltestelle (Jungfernheide) sind es jeweils ca. 15 Minuten Fußweg.