Topographie des Terrors

Wo einst die Gestapo und die SS ihr Hauptquartier hatten, entstand ab 1987 das Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“, das sich mit der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland befasst und heute zu den meistbesuchten Orten Berlins gehört.

Die Entstehung der Gedenkstätte

Nach der Machtergreifung sicherten sich die Nazis einige bedeutende Gebäude im Zentrum von Berlin: In das schöne Prinz Albrecht-Palais aus dem 18. Jahrhundert, quartierte sich die SS und der Gestapo-Chef Reinhard Heydrich ein und die benachbarte Kunstgewerbeschule wurde wurde zum Sitz der Gestapo. Auch das Hotel Prinz Albrecht wurde dem Nazi-Komplex einverleibt.

Während der Bombenangriffe auf Berlin wurde das Prinz Albrecht Palais 1944 stark zerstört und die Ruine 1949 endgültig abgerissen. Die Fläche wurde jahrelang als Autodrom genutzt, ehe zur 750-Jahr-Feier Berlins 1987 eine erste Ausstellung „Topographie des Terrors“ auf dem Gelände entstand. 1993 erfolgte der Bau eines permanenten Museums nach dem Entwurf von Peter Zumthor, die zu jahrelangen Bauverzögerungen, Streitereien und Kostenexplosionen führte. Die endgültige Eröffnung eines neuen Baus von Ursula Wilms erfolgte schließlich am 6.Mai 2011.

Die Ausstellungen

Die noch erhaltenen Grundmauern des historischen Komplexes wurden freigelegt und in das neue Dokumentationszentrum integriert. Auch ein Stück der Berliner Mauer, die direkt an diesem Gelände vorbei führte, ist hier noch zu sehen. An 15 Stationen vorbei führt ein Grundgang über das Gelände und gibt Auskunft über die historischen Gegebenheiten. An den freigelegten Mauerresten wird eine Dauerstellung „Berlin 1933 – 1954 – Zwischen Propaganda und Terror“ gezeigt.

Kern der Anlage ist jedoch das neue Hauptgebäude, in dem auf 800 Quadratmetern die Geschichte und Funktion der Gestapo, der SS und der Polizei zur Zeit des NS-Regimes erläutert wird. Dabei wird auf die zahlreichen Verbrechen in ganz Europa eingegangen und auf die Methoden, mit denen die Nazis ihren Terror ausübten Berücksichtigt werden die vielen unterschiedlichen Opfergruppen, die nicht in das Weltbild der Nazis passten – Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und Behinderte.

Die Dauerausstellungen werden durch regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen ergänzt, sowie durch Seminare für Schüler, Studenten und bestimmte Berufsgruppen. Neben der Gedenkstätte verläuft die „Geschichtsmeile Wilhelmstraße“, an der Schautafeln die historischen Regierungsgebäude des preußischen Staates und des NS-Regimes erklären, die heute durch moderne Bauten ersetzt wurden. Die Geschichtsmeile endet am Holocaust-Mahnmal und am Brandenburger Tor.

Die Ausstellungen des Dokumentationszentrums sind kostenlos zugänglich und täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Geschlossen ist lediglich am 24. und 31.Dezember, sowie am 1. Januar.