Wildpark Schorfheide

Ein tolles Ziel für einen ausgedehnten Herbstspaziergang ist der Wildpark Schorfheide in der gleichnamigen Waldlandschaft nördlich von Berlin, in der sich die Region von ihrer wildesten und urtümlichsten Seite zeigt. Insgesamt sieben Kilometer Wanderwege führen durch das Areal, in dem zahlreiche seltene Tiere fast wie in freier Wildbahn leben.

Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin

Die Schorfheide ist Teil des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin, das schon zu DDR-Zeiten unter Naturschutz gestellt wurde. Ein wichtiger Teil des Reservates ist der Buchenwald Grumsiner Forst nördlich der Schorfheide, der zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört. Die Schorfheide wurde nacheinander von Germanen, Slawnen und Ukranen besiedelt, die ihren Namen der heutigen Uckermark verliehen. Der Name Schorfheide wurde erstmals im frühen 17. Jahrhundert verwendet und leidet sich vermutlich von den Schafen her, die hier einst grasen durften. Später diente sie u.a. Kaiser Wilhelm II. und DDR-Größen wie Erich Honecker als Jagdrevier.

Der Wildpark Schorfheide

Nach dem Niedergang der DDR wurde das Biosphärenreservat ins Leben gerufen und auf dem Gebiet der Schorfheide bei Groß Schönebeck ein rund 100 Hektar großes Areal als Wildpark eingezäunt. Hier sollte es einerseits Spaziergängern möglich sein, die bislang wild in der Schorfheide (meist versteckt) lebenden Tiere zu beobachten und andererseits vom Aussterben bedrohte Tierarten nach zu züchten. Zu den „normal“ in der Schorfheide lebenden Tierarten gehören u.a. Hirsche, Rehe, Wildscheine, Mufflons, Fischotter, Luchse und Wölfe, zu denen sich in freier Wildbahn ausgestorbene Tierarten wie Wisente, Elche und Przewalski-Pferde gesellen und Nachzüchtungen bedrohter Haustiere wie das Wollschwein, das rauwollige pommersche Landschaft und das englische Parkrind.

Da die Tiere in weitläufigen Arealen mit vielen Rückzugsmöglichkeiten gehalten werden, ist ihre Sichtbarkeit nicht garantiert. Die Otter und Luchse werden jedoch täglich gefüttert und kommen dann aus ihren Verstecken. Dazu finden regelmäßig Veranstaltungen im Wildark wie Futtertouren und Nachtwanderungen statt.

Ein Besuch im Wildpark Schorfheide

Wer die rund sieben Kilometer Wanderwege zu Fuß zurückgelegen möchte, sollte gutes Schuhwerk mitbringen. Für alle, die weniger gut zu Fuß sind, stehen an den Wochenenden Kremser (Planwagen) und Kutschen für gemütliche Rundfahrten zur Verfügungen. Unter der Woche müssen Kremser vorgebucht werden (Mindestteilnehmerzahl sechs Personen). Hunde dürfen angeleint mit den Park.

Empfehlenswert ist die Anfahrt von Berlin mit dem eigenen PKW. Wer öffentliche Verkehrsmittel nutzen möchte, kann mit der Regionalbahn NE27 von Berlin-Karow zum Bahnhof Groß-Schönebeck fahren. Allerdings fährt die Bahn nur alle zwei Stunden und vom Bahnhof sind es noch einmal drei Kilometer zu gehen.

Ein Tipp: Direkt neben dem Wildpark befindet sich der Kletterpark Schorfweide, so dass sich die Besuche bei einem Tagesausflug prima miteinander kombinieren lassen. Für Schülergruppen bietet der Wildpark Schorfheide darüber hinaus verschiedene Projekttage.

Bildnachweis: Datei: #175405906 | Urheber: haiderose